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Geflügelzucht- und Vogelschutzverein Reisbach

Das Tierportrait

UPDATE vom 22.01.2002

Alle Beiträge dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von

Deutscher

Kleintier - Züchter

Verbandsorgan für den Rassegeflügelzüchter
Verlag:
Öertel + Spörer GmbH + Co.
Postfach 1642
72706 Reutlingen 
Burgstr. 1 - 7
Telefon: 07121 / 302-555 
Telefax: 07121/302558
Inhalt der Ausgabe 8/2001
 
Der Waldkauz 3
49. Deutsche Rassetaubenschau in Nürnberg 4
Formtauben  4
Warzentauben 10
Huhntauben 11
Kropftauben 16
Ehrenamt im Wandel 30
Der Leser hat das Wort 31
Vom Reiz der Naturbrut  32

Vereine stellen sich vor:
125 Jahre GZV"Cimbria" Flensburg

35
Rassegeflügelzüchter und Forschungsförderung 36

Aus dieser Ausgabe lesen Sie hier:

Der Waldkauz

3

ABO-Formular

Nächtlicher Beutegreifer mit großem Appetit:

Der Waldkauz

Der Waldkauz (Strix aluco) gehört zu den bekanntesten Arten der Käuze und Ohreulen in Deutschland und brütet vorzugsweise in Laubwäldern, um hier in natürlichen Baumhöhlen oder alten Greifvogelhorsten seine Jungen aufzuziehen. Er bewohnt aber auch von Menschen angebrachte Nisthöhlen oder Kunsthorste, sofern diese in für den Nachtgreifvogel günstigen Revieren mit entsprechender Beutetierpopulation angeboten werden. Waldkauzbruten sind beispielsweise in alten Bussard und Habichthorsten, auf alten Dachboden von Kirchen und Gebäuden und in stillgelegten Kaminen von Häusern oder Fabriken registriert worden. Weil der Mangel an geeigneten Bruthöhlen wegen Fehlens sogenannter Totholzbestände in den Wäldern weiter zunehmen wird, ist der Waldkauz in Zukunft vermehrt auf Nisthöhlen und Kunsthorste angewiesen.

In der Regel sind die Balzrufe der Waldkauzmännchen bereits kurz nach dem Weihnachtsfest zu hören. Die für das menschliche Ohr nicht gerade melodisch klingenden Heultöne, die sehr variabel sein können, dienen der Paarbildung und der akustischen Revierabgrenzung. Bereits im März beginnt das gegenüber dem Männchen um ein Drittel größere Weibchen mit der Eiablage. Die Eier werden im Abstand von zwei bis sieben Tagen gelegt, wobei ein Gelege in der Regel aus 2 bis 7 Eiern bestehen kann. Vom Weibchen allein bebrütet, schlüpfen nach etwa 28 bis 30 Tagen in Reihenfolge der gelegten Eier die anfänglich weißbedunten Küken. Der Waldkauz

Waldkauz, fotografiert in einer Großvoliere eines Vogelparks. Die Eulenart ist überall in Europa mit noch gesunden Beständen vertreten.

 

Während das männliche Tier für die nötige Nahrung sorgt, füttert das ständig hudernde Weibchen die Küken mit anfänglich kleinen Beutetierstückchen. Schon nach weiteren acht Tagen sind die Jungvögel in der Lage, von den Altvögeln vorgelegte Mäuse und Kleinvögel in einem Stück zu verschlingen. Die unverdaulichen Teile der Nahrung - wie Haare, Federn und Knöchelchen - werden später als Gewölle ausgewürgt und bedecken häufig den Höhlenboden oder die Horstmulde der Brutstätte.

Wenn bei den Jungvögeln nach etwa drei Wochen das dunkle Federkleid durchscheint, verlässt auch der weibliche Vogel die Höhle, um an der Beutejagd teilzunehmen. Die Altvögel sind nachtaktiv. Selten sind die Eulenvögel daher am Tage zu beobachten. Sind die Jungvögel 35 Tage alt, verlassen sie die Höhle oder den Horst und hocken als so genannte Ästlinge in den Bäumen. Geduldig warten sie auf die anfliegenden Altvögel, die in regelmäßigen Abständen Nahrung bringen. Mit dem Selbstständigwerden der Jungvögel verliert sich die Familie mehr und mehr aus den Augen. Auf der Suche nach freien Revieren legen dann die Jungkäuze täglich zwischen 10 und 50 Flugkilometer in einer Nacht zurück. Während dieser Phase werden viele Jungvögel Opfer von Habichten und Mardern. In frostharten Wintern sterben weitere 44 bis 77 Prozent der Jährlinge, weil sie das Nahrungssoll zum Überleben mit 60 bis 70 Gramm Beutetierfleisch am Tag einfach nicht erreichen.

Waldkauzküken

Wenige Tage alte Waldkauzküken in einem Kunsthorst. Daneben Beutereste von Amsel, Star und Türkentauben.

Hans Egidius

© Oertel + Spörer GmbH + Co --- Fotos: Egidius

Archiv:

14/2001

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